Journal
Oktober 2008
Seit nun mehr als einem Monat sind wir nun schon wieder in Deutschland und wir haben uns wieder gut eingelebt. Der Rückflug verlief sehr gut und wir haben uns beide sehr gefreut, als unser Vater uns, zusammen mit unserer Schwester Lea, in Amsterdam abgeholt hat. Es ist schön, wieder in Deutschland zu sein und unsere Freunde und Familie wieder zu sehen. Jetzt, nachdem wir unseren Auslandsaufenthalt wieder mit etwas Abstand sehen, fallen uns auch hier wieder viele positive Dinge auf. Ein kleines Beispiel ist die ärztliche Versorgung, die wir in Dortmund einmal pro Woche haben. Dahin geht man im Allgemeinen, wenn etwas Akutes ist, und muss nicht tagelang auf einen Termin warten. So etwas gab es bei uns in Vancouver z.B. nicht.
Kurz nach unserer Rückkehr sind wir nach Prag geflogen, um uns dort mit unserer Schneiderin zu treffen. Glücklicherweise mussten wir nicht viel an den Kostümen ändern, so dass wir zuversichtlich waren, die Kostüme bis zur Nebelhorn-Trophy fertig zu haben. Wir lassen unsere Kostüme seit einigen Jahren in Prag machen, da wir dort sehr zufrieden mit unserer Schneiderin sind. Früh genug gebucht bezahlt man für den Flug nur ca. 30 Euro und zurück geht es mit dem Nachtzug für 29 Euro. Für ca. 7 Stunden sind wir dann an einem Tag in Prag, von denen wir zwei bis drei Stunden bei der Schneiderin verbringen. Die restliche Zeit schauen wir uns meistens Prag an, auch wenn wir hier mittlerweile schon sehr oft waren.
Am 10. September sind wir nach Oberstdorf gefahren, um uns dort noch einmal intensiv auf die Nebelhorn-Trophy vorzubereiten. Auch hatten wir beide Angst, so früh in der Saison so hoch zu laufen, und wollten uns deshalb an die Höhe ein wenig gewöhnen. Schließlich wollten wir mit Herrn Sinicyn arbeiten, da wir ihn schon seit unserem Abflug im April nicht mehr gesehen hatten. In Oberstdorf selbst war das Training sehr gut, aber neben dem Training kann man in Oberstorf eben nicht viel machen. Somit konnte sich Daniel auf seine ersten Klausuren im Oktober vorbereiten, aber dennoch wussten wir nicht so recht, was wir den ganzen Tag lang tun könnten. So kurz vorm Wettkampf macht es eben auch keinen Sinn mehr, plötzlich mit weiteren Trainingseinheiten wie joggen, Kraft oder anderem anzufangen.
Die Nebelhorn-Trophy war, wie auch schon im letzten Jahr, ein sehr gut organisierter Wettkampf. Unserer Meinung nach war das Teilnehmerfeld dieses Jahr sogar ein wenig stärker als im letzten Jahr, auch wenn wir damit nicht unseren 7. Platz rechtfertigen wollen. Unser Problem beim Wettkampf war der Pflichttanz. Die frühe Startnummer und einige Taktschwierigkeiten, besonders in der 2. und 3. Runde vom Walzer, erklären die recht niedrigen 26 Punkte. Im Originaltanz hatten wir sogar ein wenig Glück damit, dass alle Elemente so gut geklappt haben und wir dadurch einen guten Platz erlaufen hatten. In der Kür war dies leider nicht der Fall. Im Twizzle hat Daniel seinen Fuß in der ersten Rotation nicht gefasst bekommen und in der zweiten Hebung waren wir nicht lange genug in einer schwierigen Position. Hinzu kamen Fehler in einer anderen Hebung und ein insgesamt recht schwaches Laufen. Dennoch glauben wir, ist die Kür gut angekommen und mit unserer Musik stachen wir aus den sonst eher dramatischen Musiken hervor. Zufrieden sind wir nicht mit unserem siebten Platz, aber wir wissen auch, dass die Paare vor uns keine schlechten Paare sind.
Von Oberstorf aus sind wir dann wieder zurück nach Dortmund gefahren, wo Carolina am 1.10.2008 von der Bundeswehr vereidigt wurde. Daniels Uni hat seit Oktober wieder angefangen. Somit war es gar nicht so einfach, jetzt schon wieder aus der Uni raus zu müssen und nach Helsinki, zur Finlandia Trophy, aufzubrechen. Dieser Wettkampf war ursprünglich gar nicht von uns geplant, aber da wir als einziges deutsches Paar uns bereit erklärt hatten, schon so früh Wettkämpfe zu laufen, haben wir die Chance wahrgenommen, auch hier zu starten. Dadurch werden wir unseren Start allerdings in Wien (Karl Schäfer Memorial) absagen, da es sonst einfach zu viele frühe Wettkämpfe werden.
Momentan sitzen wir beiden im Zug nach Düsseldorf und werden in ca. 2 Stunden nach Helsinki fliegen. Es ist unser zweites Mal in Finnland (vor zwei Jahren waren wir einmal für drei Wochen in der Nähe von Kuopio im Trainingslager). Wir freuen uns meistens, wenn wir einen neuen Ort bereisen, auch wenn man meistens nicht viel von der Umgebung sieht. Leider müssen wir auch dieses Mal direkt am Sonntag zurück fliegen, da Daniel am Montag in die Uni muss.
Carolina & Daniel
|