Journal
November
Heute ist der 1. November und in ca. 3 Stunden werden wir bei der NRW-Trophy unseren Originaltanz laufen. Der Pflichttanz Wiener Walzer war in Ordnung, auch wenn Daniel am Anfang der zweiten Runde ein wenig zu schnell im Takt war. Dennoch sind wir froh, bis jetzt von Wettkampf zu Wettkampf unsere Leistung im Pflichtteil gesteigert zu haben. Von 26 Punkten in Oberstdorf, über 27 Punkte in Helsinki, konnten wir gestern für uns sehr gute 29 Punkte erreichen.
Bei unserem letzten Journal-Eintrag waren wir gerade am Flughafen in Düsseldorf und sind mit Herrn Denzer als Preisrichter nach Helsinki geflogen. Der Wettkampf in Helsinki war sehr gut organisiert und zur Kür waren auch sehr viele Zuschauer anwesend. Zum Aufwärmen sind wir extra aus der Halle gegangen, um ein wenig mehr Ruhe vor dem Laufen zu haben (die Warm-up Area war ca. 9 m2) und uns nicht zu sehr ablenken zu lassen. Wir sind uns sicher, dass die Europameisterschaft hier im Januar eine ähnlich tolle Veranstaltung wie die Weltmeisterschaft in Göteborg im letzten Jahr werden wird.
Für uns war dieser Wettkampf eine seit langem ungewohnte Situation. In den letzten Jahren sind wir immer mit Herrn Sinicyn oder Herrn Schulz (oder beiden zusammen) zum Wettkampf gefahren, doch da keiner von beiden diesmal konnte, ist Herr Skotnicky mit zur Betreuung gekommen. Deshalb ist er extra einige Tage vorm Abflug nach Dortmund gekommen, um im Vorfeld mit uns zu arbeiten. Besonders gefreut haben wir uns auf den Wettkampf, da wir dort Trainingskameraden aus Vancouver getroffen haben (ein Eistanzpaar, welches aber nicht gelaufen ist) und Kristian Rand, den wir auch seit ca. 2 Jahren nicht mehr gesehen hatten. Sowohl Kristian als auch das polnische Paar kennen wir seit unserem letzten Nachwuchsjahr und sie gehören zu guten Freunden von uns.
Am ersten Tag in Helsinki haben wir uns die Zeit genommen, mit dem Bus (denn das "preisgünstige" Einfahrtticket hat nur 3,80 Euro gekostet) in die Innenstadt zu fahren. Dabei stellte uns Herr Skotnicky kurz seinen ehemaligen Schüler Petri Kokko vor, den wir mehr oder weniger zufällig in der Stadt getroffen haben. Die Stadt war sehr schön, auch wenn wir von den Preisen ein wenig überrascht waren.
Zwar war gerade eine Art Winterschlussverkauf, aber die Preise regten dennoch nicht zum "Shoppen" an. Somit mussten wir auch ca. 1,5 Stunden suchen, bis wir ein Restaurant fanden, welches unseren Preisvorstellungen gefallen hat.
Dass es sich dabei um ein Fast-Food-Restaurant gehandelt hat, müssen wir an dieser Stelle nicht betonen. Ausschlaggebend für uns war der "Carolina-Burger", den es dort im Angebot gab. Peter Liebers wollte es sich unter keinen Umständen entgehen lassen, diesen zu probieren. Ernüchternd musste er jedoch feststellen, dass Carolina ein wenig fad und recht gewöhnungsbedürftig schmeckte.
Der Pflichttanz lief sehr gut für uns und wir waren sehr glücklich, als wir auf dem 4. Platz landeten. Im Originaltanz sind wir beide anfangs ein wenig wackelig gelaufen, konnten jedoch alle Elemente gut ausführen, so dass wir nicht hinter die starken Esten fielen. Die Kür, die wir an Daniels Geburtstag gelaufen sind, verlief sehr gut und war wohl eine der besten Küren, die wir bis jetzt in der Saison gelaufen sind. Am Ende der Kür sangen sogar ein paar Zuschauer Happy Birthday, während wir auf die Wertung warteten. Von dem läuferischen Wert waren wir auf Platz 5, jedoch hatte man unsere Serpentine-Hebung als "illegal element" bewertet, so dass wir nicht nur 6,4 Punkte für die Hebung verloren, sondern auch noch 2 Punkte Deduktion bekommen hatten. Anfangs waren wir beide sehr enttäuscht und vielleicht haben wir dies auch ein wenig zu deutlich gezeigt. Erst als wir auf YouTube das Video vom Programm gesehen haben, konnten wir die Kritik verstehen (beim Aufgang war Carolina leicht nach vorne gekippt, so dass kurzfristig eine verbotene Upside-down-Position entstanden war).
Am Wochenende nach unserer Rückkehr nach Dortmund sind wir mit Vitali zusammen nach Berlin gefahren, um dort mit den anderen Paaren den Finnischen Quickstep zu lernen. Sowohl Christina Beier und Tim Giesen als auch Tanja Kolbe und Sascha Rabe konnten den Tanz schon recht gut, so dass die anderen oftmals auf uns warten mussten, da wir die Schritte noch lernen mussten. Der Quickstep ist ein sehr lustiger Tanz, der unglaublich schnell ist und gemein viele Schritte hat. Mal sehen, war wir daraus bis zur Deutschen Meisterschaft machen können. Momentan wissen wir ja überhaupt noch nicht einmal, ob wir diesen jemals laufen werden.
In der Woche nach Berlin wollten wir eigentlich nach Oberstdorf fahren, um dort mit Herrn Sinicyn zu arbeiten. Leider mussten wir dies jedoch absagen, da Daniel noch eine Prüfung an der Uni zu schreiben hatte. Da seine reguläre Klausurenphase oftmals mit Wettkämpfen zusammenfällt, muss er dadurch im Semester Klausuren nachschreiben. Deshalb wird es Anfang Dezember noch einmal stressig, da dort die Klausurenphase kurz vor der Deutschen steht. Carolinas Studium läuft nach Plan und auch sie wird einige Klausuren im März zu schreiben haben.
Carolina und Daniel
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