Journal
März 2011
Es wird so langsam Frühling, habe ich mir letzte Woche gedacht und einen Blumentopf inkl. Blume für mein Fensterbrett gekauft. Am nächsten Morgen war die Blume leider erfroren und den Blumentopf habe ich als Müslischüssel in unsere Gemeinschaftsküche im Flur integriert. Man muss nur kreativ sein.
Auf den neuen Etagen leben wir jetzt schon gut zwei Monate: Carolina hat auf der ersten Etage ein Doppelzimmer bekommen und ich auf der dritten Etage ein kleines. Zwar ist mein neues Zimmer wirklich wieder sehr klein, jedoch habe ich jetzt mein eigenes Bad und nur noch die Küche wird geteilt. Caro konnte sich ihre zwei Zimmer sogar in ein Arbeitszimmer und ein Schlafzimmer einteilen. Glücklicherweise steht auch unser neues Haus wieder unter der Aufsicht von verschiedenen Erziehern, sodass die Küchen und Gänge regelmäßig gewischt werden. Selbst regelmäßige Zimmerkontrollen gibt es, bei denen die Einhaltung von verschiedenen Brandschutzbestimmungen und der allgemeine Hygienezustand kontrolliert werden. Natürlich hatte ich das Glück, durch diese erste Kontrolle durchzufallen und musste mein Zimmer bis zum folgenden Montag komplett reinigen und eine Nachkontrolle absolvieren. Jeder, der Caro und mich kennt, weiß, wer von uns beiden eigentlich der Ordentlichere ist. Früher konnte man in Caros Kinderzimmer oft den Boden vor Chaos nicht sehen und ich hatte Spaß daran, meine Zimmerfenster freiwillig zu putzen und die Stifte parallel auf dem Schreibtisch anzuordnen. Mittlerweile scheint sich das geändert zu haben, denn nur wenige Tage später stand im Küchenbuch für mich die folgende Aufforderung:
Zimmer 39 – Hermann –
Das Kühlfach ist sofort zu reinigen. Es ist ein Gemeinschaftskühlschrank und mit Hygiene hat das nichts zu tun.
Mein Problem war, dass mir am Tag zuvor eine Schüssel Tomatensaft in meinem Fach umgekippt war und ich noch keine Zeit hatte, dies sauber zu machen. Trotz aller Vor- und Nachteile einer Gemeinschaftsküche genießen wir es aber sehr in den neuen Zimmern. Es ist super angenehm abends nach dem Training mit den anderen gemeinsam essen zu können oder, wenn man Lust hat, auch mal gemeinsam zu kochen.
Herr Skotnicky hatte uns für ein paar Tage in Berlin besucht und wir hatten die Chance, ihm ein paar von unseren Technikübungen zu zeigen, die wir in den letzten Wochen geübt hatten. Carolinas Knie ist leider immer noch nicht ganz verheilt und momentan schaffen wir maximal zweimal 1,5 Stunden Eistraining am Tag. Ich gehe noch ein wenig öfters alleine aufs Eis und mache nebenher Kraft- und Balletttraining. Trotzdem war es sehr schön, dass er uns hier besucht hat und sich die Zeit für uns genommen hat. Wir haben versucht, viel an unserem allgemeinen Laufen zu ändern und viel an der Technik trainiert. Leider ist es nicht mehr ganz so einfach, mal eben bestimmte Dinge im Bewegungsablauf zu ändern, weshalb es manchmal ein wenig mühsam scheint. So lange es aber vorwärts geht, sind wir zuversichtlich, in der nächsten Saison hoffentlich gute Levels für unsere Schritte zu bekommen.
Ansonsten sind wir schon dabei unsere nächste Saison zu planen, Musiken zu suchen und uns Gedanken für die neuen Kostüme zu machen. Wir hatten gehofft, schon jetzt im März einen Teil der Choreographie aufbauen zu können, wissen aber noch nicht, ob dies klappen wird. Dadurch, dass wir im letzten Jahr keine Wettkämpfe gelaufen sind, haben wir in diesem Jahr keine Ansprüche auf Zuschüsse und müssen versuchen, relativ kostengünstig die Programme aufbauen zu können.
Erst einmal heißt es für uns jedoch im März eine kleine Show bei "Holiday on Ice" laufen zu dürfen. Am 10. März dürfen wir ein Showprogram zeigen, welches wir extra in den letzten Wochen einstudiert haben. Wir wollten uns schon lange mal ein Showprogram aufbauen und haben die Zeit jetzt einfach mal dafür benutzt. Die Musik ist Pink Panther und wir hoffen, nach der Show ein Video online stellen zu können.
Viele Grüße,
Daniel
|