Journal



Dezember 2010


Zuerst einmal möchte ich mitteilen, dass bei Daniels Operation alles gut verlaufen ist und er schon nach wenigen Tagen aus dem Krankenhaus konnte. An beiden Leisten mussten Netze eingesetzt werden, aber dank moderner medizinischer Technik wird er schon in wenigen Wochen wieder komplett belasten können. Bei mir war der Eingriff leider komplizierter, jedoch wird das Schlimmste hoffentlich auch geschafft sein. 6 Wochen Gehhilfen können schon sehr schlauchen, sodass ich wirklich froh bin, ein baldiges Ende zu sehen. Aber erst einmal von vorne:

Ende Oktober war ich es nun endgültig leid, mich mit meinen Knie-Problemen abfinden zu müssen. Da weder MRT-Befunde noch sonstige Tests eindeutige Ergebnisse lieferten, wollte ich endgültige Gewissheit haben und entschied mich für eine diagnostische Arthroskopie. Vorher hatte ich diesen operativen Eingriff natürlich vermeiden wollen in der Hoffnung, die Saison noch so überstehen zu können. Von Physiotherapie, Aufbautraining, Elektobehandlung bis hin zu intraartikulären Injektionen mit Hyaluronsäure und Kortison hatte ich alles versucht, um mein Knie beim Aufbau zu unterstützen. Seit dem Sommer war es bei zahlreichen "Kleinigkeiten" trotz intensiver konventioneller Methoden nicht wesentlich besser geworden. Unser Verbandsarzt empfahl mir eine Spinalanästhesie für die OP, damit ich selber in mein Knie sehen und vielleicht so auch einen psychischen Effekt erreichen konnte. Denn psychisch war die Zeit vorher sicher nicht leicht gewesen. Da es auf Dauer keine Lösung zu geben schien, fing ich schon an mich mit dem Gedanken abzufinden, wie es denn wohl ohne den Sport sein könnte. Man hat Daniel und mir schon oft nachgesagt, dass wir zu den Sportlern gehören, die wirklich alles für den Sport tun würden. Der Sport darf sicherlich nicht die einzige Basis des eigenen Lebens sein, jedoch ist die Leidenschaft so groß, dass genau diesen Übergang zu finden schwer fällt.

Ich war während der OP wach und konnte am Bildschirm mitverfolgen, was genau die Ärzte in meinem Knie sahen und wie sie es behandelten. Sicherlich mag es den Einen oder Anderen geben, der sich diesem nicht hätte aussetzen wollen, jedoch fühlte ich mich bei meinen Chirurgen wirklich gut aufgehoben und vertraute ihnen vollkommen. Okay, Witze erzählen hätte die Situation durchaus nochmal auflockern können, wäre aber aus offensichtlich praktischen Gründen nicht ratsam gewesen.

Anschließend erklärte mir der Oberarzt genau, was er getan hatte. Entgegen der MRT-Befunde, die zuvor angefertigt waren, waren deutliche Risse am Außen- und Innenmeniskus zu nähen gewesen. Ich verbrachte die folgenden 2 Nächte im Krankenhaus, was sicherlich auch sinnvoll war, denn immerhin konnte ich noch nicht aufstehen. Daniel holte mich vom Krankenhaus ab und brachte mich nach Hause. Die ersten Tage war vollkommene Bettruhe angesagt, sodass ich für jeden Eisbeutel nach ihm oder einem der anderen Mitbewohner hier klingeln musste. Dabei möchte ich die Chance nutzen und mich bei all denen bedanken, die hier zwangsweise zu Krankentransportern, Pflegern, Kellnern, Köchen oder Betreuern haben umqualifizieren müssen. Ihr hättet es nicht besser machen können.

Nachdem ich nun wieder einigermaßen auf den Beinen war und mich selbstständig fortbewegen konnte, fing mein Knie leider so extrem an zu schwellen, dass ich 3 Wochen nach der OP noch einmal zum Arzt musste und punktiert wurde. Seitdem geht der Heilungsprozess glücklicherweise stetig voran und Ärzte, Physiotherapeuten und auch ich selber sind fest davon überzeugt, dass ich schon bald wieder auf dem Eis stehen kann.

Eine besinnliche Adventszeit und ein frohes Fest,

Carolina

 




 

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