Journal



April 2011


Schon wieder ist ein Monat vergangen und es kommt uns sprichwörtlich so vor, als wenn die Zeit wie im Fluge vergeht. Vor gut einem Jahr haben wir unseren momentan letzten Wettkampf mit der Weltmeisterschaft in Turin bestritten, und auch wenn sich platzierungstechnisch im letzten Jahr nicht viel ergeben hat, glauben wir doch, dass uns das vergangene Jahr gestärkt hat. Damit meinen wir primär nicht die unzähligen Techniktrainingsstunden oder das Konditions- und Balletttraining, sondern vielmehr die Sicherheit zu wissen, warum wir eislaufen. In den letzten Monaten haben wir uns als Team besser gefunden, in Berlin eingelebt und viel über uns selber gelernt.

Seit Anfang März sind wir offiziell echte Berliner geworden und haben uns zum ersten Mal in unserem Leben umgemeldet. Obwohl wir fast sieben Jahre in Dortmund gelebt haben, hatten wir dies nie für nötig gehalten und auch in Lyon diesen Schritt nicht gewagt. Fast ein wenig wie Verräter haben wir uns daher beim Bürgeramt gefühlt und diesen Schritt auch nur unternommen, weil unser neuer Vermieter eine Meldebestätigung gefordert hat. Jedoch sind wir auch weiterhin bei unserem Vater gemeldet da wir uns NRW, Dortmund und speziell Sprockhövel doch sehr verbunden fühlen.

Positives können wir auch von Carolinas Knie berichten. Kurz nach der Show bei Holiday on Ice musste Carolina wieder für ein paar Tage pausieren, da die Schmerzen zurückgekommen waren. Schnell wurde ein neuer MRT-Termin vereinbart um zu überprüfen, ob auch wirklich alles in Ordnung im Knie war. Zu unserem Erstaunen waren wir und die Ärzte sogar positiv von den Bildern überrascht, da es im Knie wesentlich besser aussah als ursprünglich vermutet. Die Operation ist damit sogar besser verlaufen als ursprünglich angenommen. Nicht vergessen darf man aber, dass es sich bei Caro keinesfalls um eine "normale" Meniskusoperation gehandelt hat und sich der Reha- und Aufbauprozess noch über weitere Monate hinziehen könnte.

Wie wir im letzten Journalartikel schon erwähnt hatten, stand in diesem Monat für uns die neue Choreographie auf dem Plan. Musiken zur Auswahl hatten wir in diesem Jahr reichlich und konnten uns am Ende kaum entscheiden. In der engeren Auswahl waren Titel wie Burlesque, Nine, Spider-Woman, Kill Bill, Marguerite oder Matrix. Auch die Option, unsere alte neue Kür zur Sherlock Holmes zu behalten, wurde bis zum Schluss diskutiert. Auf der anderen Seite hatten wir jedoch Probleme, einen Choreographen zu finden, der für uns auch bezahlbar war. Dadurch, dass wir im letzten Jahr keine Wettkämpfe gelaufen sind, werden wir in dieser Saison frühestens in einem Jahr den Zuschuss für die Choreographiekosten bekommen. Zusätzlich benötigten wir jemanden, der gerade Zeit hatte und aufgrund der Katastrophe in Japan, die die Verschiebung der WM mit sich brachte, sind bei wahrscheinlich den meisten Sportlern, Trainern, Choreographen und Funktionären die Jahresplanungen verschoben worden.

Erst am Abend vor Ankunft des Choreographen Maurizio Margaglio entschieden wir uns für eines der Stücke und bauten in den folgenden Tagen die Kür auf. Die Zusammenarbeit mit Maurizio klappte dabei super, sodass wir mit der Kür sogar ein, zwei Tage früher fertig wurden als ursprünglich geplant. Ursprünglich hatten wir für den Notfall sogar eingeplant, dass Daniel zusammen mit Steffi die Choreographie aufbaut, falls Carolinas Knie wieder schmerzhaft werden sollte. Zum Glück war dies nicht nötig geworden und Carolinas Knie hielt durch. Zwar müssen wir in der nächsten Zeit noch an einigen Passagen Dinge abändern und dem neuen Laufen anpassen, aber das Grundgerüst steht. Gerne hätten wir auch sofort unseren Short Dance aufgebaut, aber unserem Wissen nach gibt es noch keine verlässlichen Regeln darüber, welcher Pflichttanz verwendet werden soll. Cha-Cha-Cha, Rumba oder vllt. Samba stehen zur Diskussion und eine endgültige Entscheidung wird wohl erst bei der Weltmeisterschaft in Moskau getroffen werden.

Ab dem 12. April werden wir beide für drei Wochen in Oberstdorf trainieren, da wir hier unseren diesjährigen Bundeswehrlehrgang absolvieren werden. In diesem Jahr steht für uns der Übungsleiterlehrgang auf dem Laufbahnplan, den wir damit um ein Jahr vorziehen, um erst im nächsten Jahr den Feldwebelanwärterlehrgang absolvieren zu müssen. Wir hatten darum gebeten, da wir vermuten, in diesem Sommer nicht das gewohnte intensive Sommertraining komplett mitzumachen, da die Ärzte uns empfohlen hatten, bis zu einem Dreivierteljahr postoperativ keine zu hohe sportliche Belastung auszuführen. Der Übungsleiterlehrgang hat den Vorteil, dass dieser 4 Wochen kürzer ist als der Feldwebelanwärterlehrgang.

Viele Grüße,

Carolina und Daniel

 




 

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