Presse/Artikel
Vom 6. Januar 2011 (www.derwesten.de)
Geschwister Hermann schuften für die Rückkehr
Carolina und Daniel Hermann kehren bald aufs Eis zurück. Das große Ziel ist Olympia 2014.
Die Herzkamper Eistanzgeschwister Carolina und Daniel Hermann sind in dieser Saison auf Grund von Verletzungen sprichwörtlich auf Eis gelegt. Die Elite tanzt ohne die Zwei durch den Winter. Aber es geht aufwärts – das verriet Daniel Hermann im Gespräch mit WAZ-Mitarbeiter Oliver Bergmann
Herr Hermann, wie geht es Ihnen nach ihrem doppelten Leistenbruch?
Besser. Die Reha ist beendet, ich befinde mich schon wieder im Training.
Und Ihrer Schwester und Eistanzpartnerin?
Bei Carolina dauert es noch. Sie kuriert noch einen Meniskusriss aus, den sie sich schon im Mai zugezogen hatte. Sie wurde ja erst spät operiert, weil wir diesen Eingriff nach Möglichkeit gerne vermieden hätten.
Also trainieren Sie im Moment alleine. Macht das überhaupt Sinn, da sie doch stets zu zweit die Wettkämpfe bestreiten?
Auf jeden Fall. Auf dem Eis trainiere ich die Technik, und im Kraftraum die Kraft. Ich merke dass es mir gut tut.
Die laufende Saison scheint gelaufen.
Ja, es sieht so aus. Unsere nächsten Ziele sind die Nebelhorn-Trophy im September. Ob es bis zum Deutschlandpokal im März reicht, müssen wir abwarten. Jetzt, im Januar, finden die Deutschen Meisterschaften statt. Das werden wir sicher nicht schaffen. Es tut weh, wenn man erstmals seit bestimmt zehn Jahren nur zuschauen darf. Dann merkt man erst, wie heiß man doch ist.
Die Motivation scheint jedenfalls vorhanden zu sein. Welche Ziele haben sie sich gesteckt
Das ist schwierig. Wir wollen zurückkommen, das ist sicher. Und sobald das der Fall ist, arbeiten wir auf die Olympischen Spiele 2014 in Sotschi hin. Bis dahin sind wir wieder in der entsprechenden Position.
Was meinen Sie mit der entsprechenden Position?
Dass wir bis dahin nicht nur wieder fit, sondern extrem fit sind. Sonst hat es keinen Zweck.
Carolina wird Anfang Januar 23 Jahre alt, sie sind 24. Bis 2014 gehen noch einmal drei Jahre ins Land. Wird das Alter nicht allmählich ein Problem? Vom Eiskunstlaufen wissen wir, dass die Aktiven immer sehr jung sind.
Bis 30 dürfte das kein Problem sein. Mit meinen 27 Jahren in drei Jahren wäre ich im besten Alter. Aber die internationale Spitze wird immer jünger, und wenn man sehr gut ist, schafft man den Olympiasieg auch schon mit 22, wie wir im vergangenen Jahr bei Scott Moir in Vancouver gesehen haben.
Wenn Sie an die olympischen Spiele 2014 denken – spielen dabei auch Ranglisten eine Rolle, oder ist dabei sein wirklich alles?
Wir müssen auf dem Boden bleiben und uns natürlich erst einmal dafür qualifizieren. Aber wie gesagt: Die Motivation ist vorhanden.
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